Blog
Ganzheitlich-psychologische Ernährungsberatung ist noch etwas recht Unbekanntes und so könnt Ihr mich, meine Beratungsphilosophie und meine Gedanken zu verschiedenen Themen etwas näher kennenlernen.
Ich möchte zu verschiedenen Themen in lockerer Folge etwas schreiben und freue mich auch sehr über Eure Anregungen, Ideen und Verbesserungsvorschläge.
Da meine Alltagssprache Rätoromanisch ist, seid bitte gnädig, falls sich Fehler einschleichen......
Temperatur mässig bin ich knapp ein paar Tage zu spät, um über meinen Lieblingszmorgen oder -znacht für die kalte Jahreszeit zu schreiben. Obwohl je nach Wetter oder im Majensäss schmeckt's mir das ganze Jahr. Und ich ass das schon gerne, bevor ich es unter Porridge oder Overnight Oats kannte, wie man heute so modern und schön sagt. Ich spreche von banalen Haferflocken. Schon als Kind ass ich diese regelmässig, mit heisser Milch und Ovomaltine. Wir kauften die Hafeflocken in grossen Säcken.....
Auf einer schon lange zurückliegenden Reise durch die USA, war ich sehr irritiert, dass die gekauften Haferflocken leicht gesalzen waren. Erst viel später war mir klar, wofür sie gedacht waren, von Porridge hatte ich damals noch nie gehört, aber dazu später...
Also was ich wissenswert über Hafer finde: Er ist günstig, vielseitig einsetzbar, kann warm oder kalt, süss oder salzig zubereitet werden. Hafer wächst auch bei uns, obwohl er ein richtiges Superfood ist. So nennt man das heute, wobei Superfoods normal ja möglichst exotisch daherkommen müssen und möglichst weitgereist sind. Aber dazu habe ich ja schon mal einen Blog geschrieben...Link siehe unten.
Was macht denn Hafer so speziell? Neben gesunden Kohlenhydraten, Protein und verschiedenen Mineralstoffen und Vitaminen (viele B Vitamine = Nervenvitamine) enthält Hafer auch Ballaststoffe, die sowieso schon gut für die Verdauung sind. Aber speziell erwähnenswert ist Beta Glucan. Dieses hat einen positiven Effekt auf den Cholestrinspiegel und den Blutzucker, kann also auch helfen, Diabetes Typ 2 vorzubeugen. Hafer ist lange und gut sättigend und beugt somit auch Übergewicht vor (vorausgesetzt man nimmt nicht soviel Ovomaltine dazu, wie ich als Kind).
Und den Vorteil gegenüber fertigen Frühstücksflocken und Cerealien sehe ich darin, dass man selber bestimmen kann, was reinkommt und einem schmeckt. Viele fertige Mischungen haben viel Zucker und Fett drin. Selber kann man das mit ein wenig Honig oder Nüssen besser und schmackhafter machen.
Für mich hat es auch so einen Wohlfühlfaktor, die heisse, dampfenden Schüssel vor mir zu haben und dann das warme Porridge z.B. mit Äpfeln, Zimt und Ingwer zu geniessen. So mag ich es am liebsten.
Dazu nehme ich ca. 1/3 Tasse Haferflocken, 1/2 Tasse Milch und eine 1/2 Tasse Wasser, koche es zusammen mit einer Prise Salz auf und lasse es quellen, bis es die gewünschte Konsistenz hat (ca. 7-10 min) Man kann natürlich, je nach Geschmack, auch andere Früchte (bitte Saisonal oder TK!) Nüsse und Gewürze (Vanille, Kurkuma usw.) hinzufügen oder mit ein wenig mehr Salz und einem Stückchen Butter auch so pur geniessen. Und für all jene die es jetzt nur schon mit dem Gedanken an warm und pappig schüttelt: neben einem gut schweizerischen Birchermüesli, dass ich beschreiben muss, gibt auch noch die Overnight Oats.
Dafür in ein Glas am Abend zu unterst Haferflocken einfüllen, dann Milch, Joghurt oder Quark, Gewürze nach belieben, darüber Früchte, zum Schluss ein paar Nüsse, zuschrauben und in den Kühlschrank. Am Morgen mischen und man hat ein sehr schnell zubereitetes Frühstück. Oder ein Znüni oder Zmittag für die Arbeit oder Schule zum Mitnehmen...Hier noch ein paar Inspirationen mit mehr Möglichkeiten, bun appetit.
wie immer freue ich mich über eure feedbacks....
Seit dem letzten Blog eiere ich um dieses Thema herum. Öfters habe ich mit schreiben gestartet und wieder aufgehört. Mich informiert, geschrieben, gelöscht. Wenn man anfängt, sich tiefer mit Fleischkonsum oder -verzicht zu befassen, kommt man vom 100sten ins 1000ste. (Kann man das so schreiben???)
Ich lasse mal die ethischen Gründe weg und möchte mich eher auf die ökologischen, gesundheitlichen und ökonomischen Fragen konzentrieren. Auch über das Thema Veganismus schreibe ich lieber ein anderes mal.
Letztes mal habe ich ja über Nachhaltigkeit geschrieben, darauf kam ein Feedback, das ich den Fleischkonsum (als Klimasünder) zu wenig erwähnt habe.
Wir kommen nicht darum herum unseren Fleischkonsum mal genauer anzusehen, wenn wir über unseren (zu hohen!) ökologischem Fussabdruck reden wollen oder wie wir diesen optimieren können.
Beinahe dreimal die Erde wäre erforderlich, wenn alle wie die Schweizer Bevölkerung leben würden.
Allerdings sind hier alle Dinge berücksichtigt, fliegen, autofahren, heizen, woher unsere Sachen kommen und wie sie produziert und transportiert werden. Bleiben wir beim Fleisch: Ist es so einfach? Kein Fleisch mehr essen und alles ist gut? Tatsache ist, zur Produktion von Nahrungsmittel verbrauchen wir viel Fläche.
Dieser Acker ist 4.400 m² gross (ein etwas kleineres Fussballfeld), soviel braucht ein Mitteleuropäer im Durchschnitt für seine Ernährung. 30 verschiedene Pflanzen werden hier angebaut. Aber nur ein Drittel der Fläche dient der direkten menschlichen Ernährung. Der grössere Teil sind Futterpflanzen für Tiere, deren Fleisch, Milchprodukte und Eier wir essen. Es befindet sich nur etwa ein Drittel im eigenen Land, etwa zwei Drittel der Anbaufläche liegt im Ausland. So stammt bspw. das Sojakraftfutter für die europäische Fleischerzeugung aus Südamerika.
Wie man sieht, wird viel im Ausland erzeugt und viel geht für die Produktion für Tierisches „drauf“. Und bevor die Bauern unter Euch entrüstet sind: Nein, keine Angst, ich empfehle keine vegane Ernährung. Aber damit die Ressourcen auf lange Sicht für alle reichen würden, dürfte jeder „nur“ 2000m2 brauchen. Der Fleischkonsum nimmt weltweit aber eher zu und nicht ab.
Also was tun?
An alle Fleischtiger: Wie wäre es, vielleicht nur 2x die Woche etwas mehr Geld für qualitativ hochwertiges einheimisches (Bio?)Fleisch auszugeben,als jeden Tag billig produzierten Fleisch aus Massentierhaltung zu essen? Womöglich noch von ennet der Grenze,damit es noch billiger ist? Damit verringern wir die ernährungsbedingte Umweltbelastung scheinbar um 20 bis 40%. Es gibt nicht genug Edelstücke aus Schweizer Herkunft (Filet, Entrecôte), um die Nachfrage zu befriedigen. Wir könnten Fleischimporte reduzieren, indem wir auch Braten, Siedfleisch, Haxe, Brust essen.
Ich bin nach wie vor der Meinung, dass gelegentlich regional produziertes Fleisch essen weniger umweltschädigend ist, als Avocados oder Sojaprodukte, die unter fragwürdigen Umständen angebaut und hergestellt werden.
Zuviel Fleisch und vor allem verarbeitete Fleischprodukte können einen negativen Einfluss auf unsere Gesundheit haben, also sollten wir sowieso vermehrt mehr Gemüse und proteinreiche Hülsenfrüchte konsumieren. Diejenigen die auf Fleischersatzprodukten ausweichen, sollten einfach gut auf die Zutatenliste achten. Ist diese ellenlang, sind meist ganz viele Zusatzstoffe drin und das Produkt sehr stark verarbeitet, damit es z.B. wie ein Schnitzel aussieht und riecht. Und will ich wirklich Sojaerzeugnisse essen, wenn ich diese als importierte Futtermittel für die Fleischerzeugung ablehne? Es gibt Alternativen zu Fleisch, z.B. aus Hülsenfrüchten die in der Schweiz angebaut werden. Regional ist wie immer ökologischer, nachhaltiger, erhält oder bringt hier Arbeitsplätze. Die Vorteile für alle liegen auf der Hand; für die Tiere, die Produzenten, für unser Gewissen und unsere Gesundheit, egal ob mit oder ohne Fleisch.
Der Grillsaison steht also nichts mehr im Wege, egal ob mit Fleisch und Wurst, Gemüse, Grillkäse, Burgern aus Hülsenfrüchten, gekauft oder selbstgemacht.....(Rezept auf Anfrage)
Für alle, die Alternativen zu Fleisch suchen, hier informative Links:
Nach einer etwas längeren kreativen Pause, gibt es von mir diesmal viel zu lesen...
In letzter Zeit tut sich viel in Sachen Nachhaltigkeit, das Thema ist dauerpräsent. Seit Mitte der 90jahre hat der Plastikabfall um 90% zugenommen!! Wer mich ein wenig kennt, weiss, dass meine Gesinnung schon immer hell- bis dunkelgrün war. Ich bin der Ansicht, dass Veränderungen im Kleinen anfangen. Mit der Ausrede, solange USA und China nix für die Ökologie tun, müssen wir nicht noch mehr tun, stimme ich definitiv nicht überein. Wenn viele im Kleinen ein paar wenige Sachen verändern, tut es nicht allzu weh und summiert sich auch, so nach dem Motto: „Kleinvieh macht auch Mist!“
Also, hier meine bescheidenen, konkreten (regionalen) Tipps, die nicht nur für uns und unsere Umwelt nachhaltig sind, sondern auch für unser Portemonnaie:
Brauche ich wirklich........? | Mögliche Alternative.... |
Papierservietten | Stoffservietten |
Mineralwasser und Süssgetränke | Mit Sprudler selber machen und allenfalls aromatisieren, Mineralwasser am Brunnen (Scuol) abfüllen |
Frischhalte- und Alufolie zum abdecken | Bienenwachstücher, Deckel von Pfannen, Teller zum abdecken benutzen |
Plastikdosen, Tupper | Einmachglas, Schüsseln, Flaschen, gebrauchte Konfi und Gurkengläser |
Kaffeekapseln | Auf Kolbenmaschine oder anderes System mit Kaffeepulver umstellen |
Teebeutel | Offener Tee |
Plastikröhrli | Röhrli aus Chromstahl, Stroh oder Glas |
Plastikeinweggeschirr | Alternativen aus Karton und Bambus, besser normales Geschirr und Gläser |
Einwegkaffeebecher | Eigener Thermobecher |
Einweggeschirr im Takeaway | Eigene Gefässe für Mittagessen mitbringen, in der Stadt gibt's bereits viele mit Depot zum zurückbringen |
Petflaschen für unterwegs | Eigene Trinkflasche zum auffüllen |
Milch, Käse, Butter Eier, Fleisch usw. direkt beim Bauern, von der Alp und in der Molkerei holen. Die chascharia in Sent hat z.B: Joghurt im Glas mit Depot, che chaschöl in Tschlin in Gläschen aus PET, die sich recyceln lassen.
Gemüse und Salat gibt's im Sommer als Abo bei der Cruschada oder Tanterdossa.
In den Läden selber Einkaufstasche und auch Gemüsenetze mitnehmen und bevorzugt offene Lebensmittel kaufen. Die Etiketten zum scannen an der Kasse einfach auf die Einkaufstasche kleben. Getränke in Glasflaschen mit Depot bevorzugen.
Haltbaren Esswaren wie Zucker, Mehl, Haferflocken usw. grössere Einheiten kaufen. Essen das schnell ungeniessbar wird, nur nach Bedarf kaufen, um Foodwaste zu vermeiden. Vieles kann man auch nach dem Ablaufdatum noch problemlos essen, wenn es für Nase und die Augen in Ordnung ist.
Übrigens, aus „angetätschten“ Früchten lassen sich noch Smoothies oder Gratin mit Crumbel machen, braune Bananen einfrieren und Eis daraus machen.
Nur wenn „Konsumieren bis....“darauf steht, sollte man sich daran halten. Viele Dinge wie Gewürze, Kakao, Ovo, Kaugummi usw. oder auch Putzmittel kann man gut im Refillbeutel kaufen, dann braucht es nicht jedes mal die ganze Verpackung. Schokolade als Tafel kaufen und nicht alles einzeln verpackt, ausser vielleicht die guten Pralinés in der Alufolie, die ich so gerne mag........? Ihr wisst was ich meine, gewisse Zugeständnisse, manchmal, gelegentlich, nicht immer....
Vorwiegend frisch kochen anstatt Fertigprodukte; Fleischkonsum ev. reduzieren; Salatsauce auf Vorrat in einer grossen Flasche zubereiten; Zitronenöl selber ansetzten; Konfi kochen; Desserts, Kuchen und Guetzli selber backen anstatt gekauften, teuren, qualitativ minderwertigen Süssigkeiten; Wähenteig, Pizzateig selber machen; Müeslimischung selber machen; Vorkochen; Einfrieren; Küchenkräuter selber ziehen; Vanille- und Schoggicreme selber machen usw.
Und jetzt mein Lieblingsthema (Ironie!)
Handseife am Stück verwenden anstatt Flüssigseife; Raumduftspray selber machen; lieber wenige gute Putzmittel, anstatt für alles eine extra Flasche. Mit Natron, Essig, Zitronensäure, Allzweckreiniger, lässt sich fast alles putzten.
Mikrofasertücher finde ich super, auch wenn sie aus Synthetik sind und ewig halten. Einfach darauf achten, sie im Wäschebeutel zu waschen, wg. Mikroplastik im Wasser. Generell ist Plastik ja nicht des Teufels, allerdings gehen bei mir gewisse Dinge immer wieder kaputt und da schaue ich jetzt, ob es nicht andere, haltbarere Alternativen gibt. Unsere Kehrschaufel ist jetzt aus Metall, einen Putzkübel aus Chromstahl und ein richtigen Korb für die Wäsche habe ich bereits im Auge. Wahrscheinlich alles für die Ewigkeit...
Übrigens hätte ich noch ganz viele Ideen gesammelt fürs Badezimmer, aber das passt irgendwie nicht in diesen Blog. Oder doch...? Ihr könnt mir gerne schreiben, falls es euch interessiert.
Nicht alles lässt sich immer umsetzten und für ein paar Dinge habe ich noch keine zufriedenstellende Alternativen gefunden, z.B. Spülschwämme......Vielleicht hat jemand von euch eine gute Idee....?!
Für alle die Ideen zum Thema suchen:
Nein, ich habe mich nicht in der Jahreszeit vertan, für mich ist jetzt Erdbeerzeit. Meine Erdbeeren sind jetzt langsam reif....
Beim Grossverteiler ist die Erdbeerzeit gefühlt schon bald nach der Fasnacht, oft noch vor Ostern. Allerdings sind diese Erdbeeren dann noch steinhart, unreif geerntet und weitgereist. Der Geschmack ist in etwa gleich wie bei einer Gemüsegurke (oder wie Melonen im März, die schmecken ja auch nach nix!). Ich vermute mal, das ist auch wegen den heutigen Sorten. Hochgezüchtet, dass sie möglichst grosse, harte Erdbeeren hervorbringen, die beim Transport nicht zerdrücken und möglichst viel Ertrag bringen.
Das Traurige daran ist ja, dass ganz viele den Geschmack von „echten“ Erdbeeren nicht mehr kennen. Es gibt so viele Produkte mit Erdbeeraroma, das nicht von Erdbeeren kommt, dass in Geschmacktests die Produkte mit Aroma oft besser ankommen als sie mit richtigen Erdbeeren drin. Und es gäbe auf dieser Welt gar nicht so viele Erdbeeren, um die ganzen Lebensmittel mit richtigen herzustellen, anstatt mit Erdbeeraroma....
Als Kind waren wir oft im Thurgau, da konnte man selber aufs Feld gehen und Erdbeeren pflücken, und dabei sind viele davon eher in den Mund gewandert als in den Korb. Auch später noch, als ich im Unterland in der Nähe von Zürich gearbeitet habe, kann ich mich gut an diese Felder zum selber pflücken erinnern. Es gibt sie sicher auch jetzt noch, aber mein letzter Besuch im April im Thurgau hat mich dann doch etwas nachdenklich gestimmt. Schon auf der Hinfahrt habe ich mich gewundert, was da wohl unter diesen weissen Plastikfolien wächst. Bei einem Spaziergang habe ich mir das genauer angesehen; es waren Erdbeeren und Heidelbeeren! Ein grosses Feld, wie ein Gewächshaus, darin in etwa in1m Höhe auf Gestellen mit Substrat die einzelnen Pflanzen, der Boden völlig abgedeckt mit Plastikfolie, wahrscheinlich wegen des Unkrauts. Und das in Zeiten, wo jedes Plasstiksäckli etwas kostet (völlig zu recht, die sollten noch viel teurer sein!!). Solche Bilder hat man aus Spanien im Kopf, wo es ja ein "mar de plastico" in El Ejido in der Provinz Almeria gibt.
Ich verstehe ja, dass das sicher nicht ohne Grund so ist. Wahrscheinlich geht es auch wieder darum gössere Erträge zu haben, Schutz vor Hagel, weniger Pestizide usw. Aber ich frage mich trotzdem, was macht das mit dem Boden, mit allen Würmern und anderem Getier? Wie werden diese Erdbeerpflanzen bestäubt? Finden Bienen den Weg in diese riesigen Zelte? Sind Bioerdbeeren in der Schweiz auch so gewachsen? Das muss ich mal abklären, schliesslich habe ich auch mal in einem Vortrag erfahren dass Biotomaten in der Schweiz auch nur aus dem Gewächshaus kommen, und zumindest bei den Grossverteilern ist das so. Darum greife ich eher nach Tomaten aus Italien, die dann vielleicht nicht Bio sind, aber dafür nicht im Treibhaus gewachsen sind. Hoffe ich zumindest, gemäss Angaben auf der Packung. Regional ist immer besser, aber hier im Engadin wachsen nun mal nicht alle diese feinen Dinge in der Menge. Im Garten oder auf dem Balkon lässt sich aber schon einiges machen. Ich habe jetzt kleine Walderdbeeren in die Blumenbeete, Kletter- und Hängeerdbeeren in Tröge und immertragende Erdbeerpflanzen in die Blumenkistchen gepflanzt, die sind jetzt reif. Noch gibts immer nur eine Handvoll auf's mal aber sie schmecken super! Kein Vergleich zu den Gekauften. Nächstes Jahr reicht's vielleicht auch für meine Lieblingserdbeerrkonfi, mit Orangenabrieb und grünen Pfefferkörnern. Das Rezept gibt's gerne auf Anfrage, oder einfach mal zum Brunch vorbeikommen....
Habt Ihr dieses Jahr schon gegrillt? Noch war's ja eher nass und kühl, oder hier bei uns im Engadin, windig. Ich freue mich bereits darauf, abends wieder mehr draussen zu sitzen, Feuer zu machen und gut zu essen. Wir haben einen einfachen, etwas in die Jahre gekommenen Kugelgrill der seinen Zweck erfüllt. Aaaaaber, es gibt ja scheinbar unendlich viele verschiedene Arten zu grillen, für viele ist das ja ein regelrechtes Hobby. Das ist für mich der Anlass mal ein bisschen in dieses Thema einzutauchen...
Eine zugegebenermassen schon etwas ältere Schlagzeile in diesem Zusammenhang war: Ein 250-Gramm-Steak enthält so viel Benzopyren (eine krebserregende Verbindung, die bei Verbrennungsprozessen entsteht) wie der Rauch mehrerer Zigaretten!
Also ich denke auch ein absoluter Fleischtiger isst nicht jeden Tag so ein Steak und Zigaretten haben noch eine Vielzahl andere krebserregende Substanzen. Allerdings stimmt es schon, dass beim Grillen ein paar Dinge zusammenkommen.
Im Rauch sind krebserregende polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe, PAK. Ganz schlecht, wenn dann noch Fett in die Glut tropft und es noch mehr raucht.
Ausserdem entstehen beim langen, sehr heissen Grillen von Fleisch und Fisch, allerdings auch bei Kartoffeln, Gemüse und überhaupt allem noch andere schädliche Substanzen, sogennante heterozyklische aromatische Amine (HCAs).
Oder wenn man geräuchertes Fleisch grillt. Das Nitrit aus dem Salz verbindet sich mit den Aminen aus dem Fleisch zu krebserregenden Nitrosaminen.
Treffen Säure und Salz auf Aluminium, dann kann dieses auf Lebensmittel übergehen – laut aktuellem Wissensstand ist das auch nicht gerade gesundheitsförderlich.
Bevor jetzt aber jemand in Versuchung kommt, nur noch Salat zu essen, die guten Nachrichten zum grillen:
1. Mit einem Elektro- oder Gasgrill gibt's kein Rauch. Wer lieber mit einem Holzgrill grilliert, Holzkohle verwenden und diese soll gut durchglüht sein. Nichts sollte mehr brennen, kein offenes Feuer vorhanden sein.
2. Kanadische Forscher haben herausgefunden, dass Kohle Benzpyren (PAK) bindet. Mit anderen Worten, wer ein verkohltes Stück Fleisch, Fisch oder Wurst vom Grill isst, muss sich danach keine Gedanken machen. Man scheidet den krebserregenden Stoff einfach wieder aus. Allerdings solle man stark verkohlte Stellen trotzdem grosszügig wegschneiden. Grillgut im idealfall „vergolden“ und und nicht verkohlen.
3. Abwechslungsreich grillen, nicht nur Bratwurst, Servelat und geräucherte Rippchen. Qualitativ gutes und mageres Fleisch bevorzugen, bio oder nicht macht hier für einmal nicht den Unterschied (ausser dem Tierwohl!!) Wie wär's mal mit Poulet, Fisch und Jakobsmuscheln? Oder sogar Grillkäse oder Veggieburger (gerne auch selbstgemacht, Rezept auf Anfrage)
4. Tomaten, Schafskäse oder Fisch im Zitronensaft, allgemein alles Salzige oder Saure sollte man nicht mit Aluminium in Berührung kommen lassen. Es gibt emaillierte oder Edelstahl Grillschalen, die man immer wieder verwenden kann. Dann tut man auch noch der Umwelt was zuliebe.
Und das Beste; bioaktive Substanzen kommen in pflanzlichen Lebensmitteln vor und geben diesen Farbe, Duft und Aroma. Diese „neutralisieren“ viele eher Schädliche Substanzen. Also viele Kräuter verwenden; Thymian, Salbei und Oregano blockieren die Wirkungen der HCAs. Eine gute Portion Senf zur Wurst essen, dieser hebt die Schädlichkeit von Benzpyren zum Teil wieder auf. Grünzeug wie Salat und Gemüse enthält auch viele dieser „neutralisierenden“ Substanzen. Grosszügig Marinaden verwenden; beim Grillen von mariniertem Fleisch bildeten sich in Versuchen 80 bis 90 Prozent weniger HCAs als bei unbehandeltem Fleisch. Vielleicht noch etwas dunkle Schokolade zum Dessert und alles ist wieder gut. Und zum Schluss: Ein Glas Bier oder ein Glas Rotwein wirke auch als „Gegengift“.
Ich weiss genau welchen Grill ich mir wünsche: er wird mit richtigem Holz befeuert, Fett kann ins Feuer tropfen und das Grillgut ist keinem Rauch ausgesetzt. allerdings muss ich noch kurz mal im Lotto gewinnen......
Aber seht selber....... Frohes Grillen!